Klaus Storde
Unter Bezugnahme auf die Widersprüche zwischen menschlicher Identität und Individualität, Wahrheit und Wahrnehmung, zwischen Realität und Ideal entwickelt Klaus Storde aus vorhandenen Räumen mittels künstlerischer Interventionen imaginäre Botschaften, die als Sinnfragen den Umgang des Menschen mit der Welt thematisieren. Den Naturraum umdeuten, über symbolträchtige Dingrealitäten und deren Transformation die Einheit von Kunst und Natur anstreben, endet bei ihm nicht zwangsläufig in der Konstruktion eines poetischen Ortes. Vielmehr orientiert er sich am Verhältnis des Menschen zu den Räumen, in denen er seine gestalteten Unternehmungen realisiert. Meist auf Irritation aufbauend, verstärken diese die Aktivierung des Bewusstseins und verweisen auf existenzielle Fragen des realen Seins. Um die sehr unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und das Einbetten in spezifisch räumliche Situationen zu kombinieren, nutzt Storde Materialien, die in aller Regel eine Existenz vor der Umbewertung hatten. Mit ihrer Hilfe destilliert er eine Materialästhetik von starker Sinnlichkeit, die gelegentlich ins Surreale umkippt. Das Spektrum hierfür reicht von symbolträchtigen Dingrealitäten über Alltagsmaterialien wie Holz, Papier, Pflanzenleim, von handelsüblichen Leuchten bis zu Fotografien und Zeitungsausschnitten. Während er mit verschiedenen Stoffen der Realität experimentiert, zielt er darauf ab, mit installativen Elementen das künstlerische Denken zur Strukturierung des öffentlichen Raumes umzusetzen und den Landschaftsraum nicht nur zum Ausdrucksträger neuer Konstellationen zu verändern, sondern auf Alternativen der Bewältigung zu setzen. (Text: Herbert Schirmer)
Klaus Storde, 1947 in Langenberg / Thür. geboren | 1969 - 73 Studium an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung Berlin, Diplom | seit 1978 freischaffend in Berlin | 1994 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds | Teilnahme/ Leitung von Kunstprojekten/ Symposien | seit 2001 in Wandlitz OT Prenden tätig