Otto Schack

Bei Otto Schack ist alles Maß. Auf der Malfläche ergibt sich extrem Einfaches. Bestimmt vom Wunsch nach Objektivität und Anonymität ist in seinem, auf geometrischen Grundformen aufbauenden, flächigen Konstruktivismus alles Subjektive und Affektive ausgeblendet. Die von Rechteck, Quadrat oder Kreis hergeleiteten Abwandlungen sind farbig unterteilt und in proportionale Relationen zueinander gebracht. Sie erscheinen als architektonischtechnische Struktur, deren formale Einfachheit für Strenge, für Erhabenheit und in gewissem Sinne für Endgültigkeit steht. Für Werte also, die über das Formale hinaus ins Emotionale und Geistige reichen und an menschliches Grundempfinden rühren. Die wenigen Farben Schwarz, Rot und Weiß wirken in dem Zusammenhang als Faktum aus sich selbst heraus, zumal alle Spuren malerischer Handschrift als persönlicher Ausdruck des Künstlers getilgt sind. Nicht zuletzt darum wirkt die Rationalität dieser Formensprache prinzipiell und zielt in Richtung einer universalen Weltordnung. Was sich also als streng rationale Kunst geriert, trägt im Ergebnis durchaus meditativen Charakter, was wiederum das rationale Prinzip unmerklich ins Irrationale umschlagen lässt und sei es nur mit dem Hinweis darauf, dass wir in einer durch und durch gerasterten Welt leben. In seinen figürlichen Arbeiten bewegt sich Otto Schack eher nicht in exakten Maßverhältnissen der Formen und Farbwerte. Hier wird das Mechanische, das mathematisch durchgefeilte der Formgebung zugunsten eines stilisierten Organischen aufgegeben und mittels Farbe und Rhythmus ins lebhaft Ornamentale gewandelt. (Text: Herbert Schirmer)


Otto Schack, 1937 geboren in Bitterfeld | 1960-65 Studium an der Kunsthochschule Berlin | freischaffend | VBK | Buchgestaltung, Kunst am Bau, Malerei, Grafik, Plastik, Lehrtätigkeit Kunst und Restaurierung, Künstlerhof / 16259 Ackermannshof auf dem Oberbarnim