Karsten Kelsch
Seine Inspiration aus Beobachtungen von Landschaften und Menschen ziehend, kommuniziert Karsten Kelsch die landschaftlichen Gegebenheiten wie die figurativen Fragmente emotionsfrei als Äquivalent, als fiktive Wahrheit. Anstatt eine Übersetzung mit erkennbaren Bezügen verweisen die Vorgänge bildnerisch auf eine informell reduzierte Vergeistigung. Auch wenn Auflösung und Reduktion sich als grafische Gebilde verselbständigen, Spontaneität der Gesten und Emotionen des Augenblicks sich als Spuren aus unserer jüngsten Vergangenheit ins Gedächtnis brennen, verweisen die bildnerischen Anverwandlungen schon auf ein intensives Naturverhältnis. Um dem heterogenen Charakter seines Bewusstseinslebens Rechnung zu tragen und den im weitesten Sinne existenziell angelegten Ausdruckswillen zu artikulieren, organisiert Karsten Kelsch einen bildnerischen Prozess, bei dem gleichermaßen physische wie psychische Kräfte mobilisiert und niedergeschrieben werden. Malen als Transformationsprozess mit Äußerungsgesten, die sowohl über die reflektorische Abstraktion als auch über spontane Regungen des Unbewussten gesteuert werden. Getragen von einem objektivierenden Ausdrucksbestreben, ergießen sich anonyme Erlebnisströme regelrecht über das Papier, bilden mit geringfügigen Wiedererkennungseffekten versehene pointierte Strukturen, zwischen deren Bestandteilen sich eine dichte Dramatik entspinnt. Dieses nach analogen Prinzipien strukturierte und nach überall hin offene kryptische Zeichensystem wiederholt sich, ohne formelhaft zu erstarren. (Text: Herbert Schirmer)
Karsten Kelsch, 1962 geboren in Hoyerswerda (Oberlausitz) | 1997-99 Malereistudien bei Prof. Daniel Fischer /Academy of Fine Arts Bratislava I 2000-02 Ausbildung im Bereich Multimedia-Design I seit 2004 Mitglied im Verband Brandenburgischer Bildender Künstler I Mitglied im Verein Berliner Künstler